Herkunft der Holunderbeere
Der schwarze Holunder heißt mit botanischem Namen Sambucus nigra und ist in Europa und Kleinasien beheimatet. Die große Popularität hat der Pflanze viele Spitznamen beschert: Neben dem süddeutschen Holler und dem Holder in der Schweiz und Österreich wird der Holunder in Norddeutschland häufig als Fliederbusch oder schwarzer Flieder bezeichnet. Ein Holunderstrauch wird bis zu elf Meter hoch, wächst buschig und ist stark verzweigt. Die Pflanze ist robust, winterhart und in der Pflege äußerst anspruchslos. Die intensiv duftenden, doldenförmigen Blüten, die sich ab etwa Mai zeigen, sind äußerst beliebt bei Bienen und anderen Insekten.
Über 20 verschiedene Holunderarten
Der schwarze Holunder, den wir für unsere Säfte nutzen, hat insgesamt fast 20 weitere verwandte Arten: Insgesamt gibt es weltweit über 20 verschiedene Holunderarten. Sie gehören alle zur Gattung der Moschuskrautgewächse. Drei davon sind auch in Deutschland zu finden, nämlich
- der schwarze Holunder,
- der rote Holunder und
- der Zwerg-Holunder.
Aber Achtung: Während schwarzer und roter Holunder gekocht verzehrt werden kann, ist Zwerg-Holunder giftig und nicht zum Verzehr geeignet.
Fliederbeeren anbauen und ernten
Der Holunder ist eine gute Gartenpflanze, er mag einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit nährstoffreichem, nicht zu trockenem Boden. Kurze Zeit nach der Blüte bilden sich die ersten Früchte am Holunderstrauch. Holunder- oder Fliederbeeren wachsen in Dolden und nehmen im Laufe der Reifung eine tiefdunkle, schwarz-rote Farbe an. Erntezeit für Holunderbeeren ist je nach Anbaugebiet etwa im September und Oktober. Am einfachsten ist es, die gesamte Rispe mit einem scharfen Messer abzuschneiden und anschließend die Beeren vorsichtig abzustreifen. Genau wie die Beeren können auch die Blüten geerntet und als Basis für Nahrungsmittel verwendet werden, beispielsweise als Zutat für Tee oder Holunderblütensirup.
Inhaltsstoffe des Holunders und der Blüten
Ihre intensiv dunkle Farbe erhalten die Holunderbeeren durch den hohen Gehalt an Anthocyanen, Pflanzenfarbstoffen aus der Gruppe der Flavonoide. Sie sind wasserlöslich und machen die Holunderbeeren, ähnlich wie Waldheidelbeeren und Schwarze Johannisbeeren, zu einem wirksamen natürlichen Färbemittel. In den Blüten des Holunders finden sich ätherische Öle, die für den betörenden Duft verantwortlich sind.
Achtung: Holunderbeeren nicht roh verzehren
In Blättern, Rinde, unreifen Früchten und Samen der ausgereiften Holunderbeeren ist Sambunigrin enthalten. Dies ist für Menschen und viele Tiere leicht giftig und kann zu Unwohlsein, Erbrechen und weiteren Vergiftungserscheinungen führen. Die entsprechenden Pflanzenteile des Holunders sollten daher nicht roh verzehrt werden. Durch Erhitzen zerfällt Sambunigrin und wird somit unschädlich gemacht. Bei der Verarbeitung der Holunderbeeren zu unserem Holundersaft werden die Beeren entsprechend erhitzt, sodass der Saft kein Sambunigrin enthält.
Verarbeitung von schwarzem Holunder
Aus Holunderblüten lässt sich ein geschmackvoller Sirup oder ein aromatisches Holunderblüten-Gelee zubereiten.
Die Holunderbeeren sind nur kurze Zeit haltbar und sollten deshalb schnellstmöglich verarbeitet werden. Sie eignen sich beispielsweise für die Zubereitung als:
- Marmelade
- Kompott
- Gelee
- Holunder-Nektar oder Saft
Wenn Sie keine frischen Holunderbeeren zur Hand haben, können Sie auf unseren hochwertigen Muttersaft „Holunder“ zurückgreifen. Da die erlesenen Beeren bei der Herstellung des Muttersafts nur einmal gepresst werden, bleiben viele wertvolle Inhaltsstoffe des Holunders im Saft enthalten.
FAQ
Ist schwarzer Holunder giftig?
Blätter, Rinde, Beeren und die Samen reifer Beeren des Holunders enthalten Sambunigrin, das beim Menschen zu Unwohlsein, Erbrechen und Durchfall führen kann. Deshalb sollten Holunderbeeren nicht roh verzehrt werden. Durch Erhitzen wird das dafür verantwortliche Sambunigrin jedoch zersetzt, sodass schwarzer Holunder nach dem Erhitzen nicht mehr giftig ist.
Wozu kann man Holunderblüten und Holunderbeeren verarbeiten?
Holunderblüten lassen sich beispielsweise zu Sirup verarbeiten oder in Backteig braten oder frittieren. Holunderbeeren schmecken als Marmelade, Kompott oder Saft – am besten in Form eines hochwertigen Muttersafts.
Ist Holunder ein Baum oder ein Strauch?
Der schwarze Holunder ist ein Strauch und gehört in Mitteleuropa zu den häufigsten Sträucher-Arten.
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